Abstract der Diplomarbeiten der GA-53, GA-55 und 57 Studium Rettungssanität von 2018 bis 2023

Diplomarbeiten

Falls Sie eine Arbeit besonders interessiert, wenden Sie sich bitte an unsere Verantwortliche für Diplomarbeiten, Karin Bach.

GA-57 Studium Rettungssanität von 2020 bis 2023

«Zervikalstütze in Theorie und Praxis»

Zusammenfassung der Arbeit von Philine Walker

Zurzeit ist dieses Thema sehr präsent und umstritten. National wie auch international werden Zervikalstützen abgeschafft und neue, angepasste Algorithmen entwickelt. Diese Diskussionen sind argumentativ sehr ausgeglichen und am Schluss bleibt die Frage offen: Wie können wir das bestmögliche Outcome für den Patienten oder die Patientin erreichen? 

Die anstehende Diplomarbeit wird sich daher mit den folgenden Fragen auseinandersetzen:

  • Ist der Halskragen noch zeitgemäss oder gibt es andere Alternativen mit einer grösseren Evidenz? 
  • Welche Probleme zeigen sich momentan in der Praxis und welche studienbasierten Alternativen können sich etablieren?

Um diese Fragen zu beantworten werden diverse Studien und Leitlinien zur Vollimmobilisation inkl. HWS-Immobilisation erläutert und aufgezeigt. Personen unterschiedlicher Rettungsdienste wurden mittels einer Umfrage schweizweit befragt. Sie teilten ihre Erfahrungswerte und ggf. Problematiken der HWS – Immobilisation im Rettungsdienstalltag mit und halfen, diese weiter zu analysieren. Somit kann die theoretische Grundlage den praktischen, präklinischen Handlungsabläufen gegenübergestellt werden. Die Gegenüberstellung soll aufzeigen, wo es Diskrepanzen oder Übereinstimmungen gibt. 

Aufgrund limitierter Vergleichsmöglichkeiten in Studien gestaltet sich eine adäquate Einschätzung der Wirksamkeit, sowie der Vor- und Nachteile einer Zervikalstütze, als herausfordernd. Das Rettungsdienstpersonal sollte daher befähigt sein, eine adäquate Anpassung der Immobilisationsmassnahmen an die Bedürfnisse des Patienten zu vollziehen, unabhängig davon, ob dabei ein Halskragen oder alternative Materialien zum Einsatz kommen.

 

«Lungenembolie in der Präklinik»

Zusammenfassung der Arbeit von Cornelia Affolter

In dieser Arbeit wird primär nach den Schwierigkeiten der präklinischen Diagnostik und den Therapiemöglichkeiten einer Lungenarterienembolie gefragt. Zudem wird eruiert, ob die Heparin- oder Lysetherapie präklinisch als sinnvoll erachtet wird. Mittels einer Literaturrecherche werden alle massgeblichen medizinischen Grundlagen dargelegt. Anhand einer repräsentativen Umfrage in einem ausgewählten deutschsprachigen Raum werden darüber hinaus relevante in den Rettungsdiensten verbreitete Ansichten ermittelt.

Insgesamt zeigen die Resultate den Anspruch einer präklinisch frühzeitigen Diagnose-Sicherstellung auf, welche durch das unspezifische Erscheinungsbild der Lungenarterienembolie und den beschränkten Diagnostikmöglichkeiten erschwert wird. Die Blutverdünnungs-Therapie wird von einem grossen Anteil der Befragten für nicht zielführend eingeschätzt, was wiederum auf die Diagnostikschwierigkeiten zurückzuführen ist. Derzeit ist in den Rettungsdienstunternehmen ein signifikanter Anstieg in der Beschaffung von Ultraschallgeräten zu verzeichnen.

 

«Menschen mit geistiger Behinderung besser verstehen»

Zusammenfassung der Arbeit von Karin Puorger

Meiner Meinung nach herrscht eine grosse Unsicherheit sowie Unwissen beim SP im Umgang mit MgB. Viele Probleme könnten gelöst werden, würde die Kommunikation zwischen dem SP und den MgB bewusster wahrgenommen und gestaltet werden.   In der vorliegenden Arbeit wurde Hintergrundwissen mittels Literaturrecherche und einer Umfrage in Form von Interviews erarbeitet, woraus Verbesserungsvorschläge abgeleitet und veranschaulicht werden.

Zunächst befasse ich mich mit dem Thema „Kommunikation“, da diese gerade bei MgB von essenzieller Bedeutung ist. Was bedeutet Kommunikation eigentlich und wie kann durch bewusstes verbales und nonverbales Kommunizieren die Beziehung zwischen SP und den MgB verbessert werden? Dazu erörtere ich zwei Kommunikationsmodelle, mit deren korrekten Anwendung die Kommunikation zwischen dem SP und den MgB optimiert werden kann. Ein anderer wichtiger Punkt in der Diplomarbeit sind Erlebnisberichte von betroffenen Pat. und deren Begleitpersonen. Dafür habe ich bei meinem vorherigen Arbeitsort Interviews mit MgB und deren Begleitpersonen geführt, welche bereits Erfahrungen mit dem Rettungsdienst gemacht haben.

 

«Fluktuation im Rettungsdienst»

Zusammenfassung der Arbeit von Sina Liotto

Die Fluktuation im Rettungsdienst ist ein komplexes Problem, das auf verschiedene Ursachen zurückzuführen ist. Im Rahmen der durchgeführten Online-Umfrage wurden mögliche Ursachen identifiziert. Die erlangten Erkenntnisse sind besonders relevant, da sie mögliche Ansatzpunkte für Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst liefern und somit der Fluktuation entgegenwirken können. Obwohl bereits erste Massnahmen ergriffen wurden, um dem Problem entgegenzuwirken, bleibt es abzuwarten, ob diese wirksam sein werden. Die langfristige Bewältigung der Herausforderung erfordert ein koordiniertes und engagiertes Vorgehen aller beteiligten Akteure im Rettungsdienst.

 

«First Responder System im kanton Aargau im Wandel»

Zusammenfassung der Arbeit von Nina Luceri

First Responder gehören seit einigen Jahren an vielen Orten in der Schweiz und im Ausland fest zu rettungsdienstlichen Einsätzen dazu.

Im Kanton Aargau steht eine grosse Veränderung bevor. Doch was sind die Vor- und Nachteile für den Rettungsdienst? Welche Stichworte sind sinnvoll unter den Bedingungen, welche im Aargau herrschen? Wie hoch ist das statistische Potenzial überhaupt? Diese Fragen werden in dieser Arbeit angeschaut und beantwortet. Woher die Idee mit den First Respondern kommt und wie sich das System etabliert hat, trägt entscheidend dazu bei, was heute ein First Responder kann, wie er ausgerüstet ist und wie wir im Rettungsdienst damit umgehen sollten. 

Anhand von Umfragen bei bisherigen First Respondern und Rettungsdiensten, Statistiken aus Swissreca und SNZ Aargau sowie viele Gespräche mit First Responder*innen, Kantonsvertreter*innen und Projektleitenden aus anderen Kantonen hat sich einiges an Informationen zusammengetragen, welche ausgewertet und verglichen werden. Ein wichtiger Perspektivenwechsel war nötig, um die Bedürfnisse der First Responder*innen einfliessen zu lassen und diese mit denjenigen des Rettungsdienstes zu vergleichen.

GA-55 Studium Rettungssanität von 2019 bis 2022

«Wahl des Zielspitals in peripheren Rettungsdiensten am Beispiel der Ambulanz Saastal»

Zusammenfassung der Arbeit von Svenja Zeiter

Die richtige Zielspitalwahl ist bei präklinischen Entscheidungen essenziell, um der Patientin und dem Patienten (Pat.) die optimale Versorgung innerhalb der nötigen Frist zu gewährleisten. Für Rettungsdienste in der Peripherie mit langen Transportwegen scheint die Bedeutung der Zielspitalwahl umso wichtiger. Schule und Praxis orientieren sich bei der präklinischen Versorgung an den «SMEDRIX-Algorithmen 3.0». Im Arbeitsalltag wird das Wissen der Zielspitalwahl im Einsatzgebiet oft vorausgesetzt. In den Algorithmen finden sich als Entscheidungshilfe die Begriffe «Regionalspital» und «Zentrumsspital». Es zeigt sich in der vorangehenden Arbeit der Autorin, dass diese Begriffe nicht auf die Versorgungsmöglichkeiten der Zieleinrichtungen schliessen lassen, was die Durchsichtigkeit der Spitalwahl nochmals erschwert. Dies motiviert umso mehr, dem präklinischen Personal der «Ambulanz Saastal» ein übersichtliches und umfassendes Handbuch zu erstellen, um im Sinne der Pat. die optimale Entscheidung der Spitalwahl zu treffen.

«der weisse Tod»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON SAMUEL RIEDER

Nach Neuschneefällen und Wetterkapriolen sind Equipen für Sicherheitssprengungen von Lawinen stets gefordert. Skigebiete müssen für jegliches Klientel die Sicherheit auf geöffneten Skipisten gewährleisten. Bei einem Lawinenabgang auf eine geöffnete Piste mit Beteiligung verschütteter Schneesportler*innen sind die Verantwortlichen haftbar. Das Verhältnis zwischen Sicherheit und Pistenangebot muss täglich neu beurteilt und den Gästen informativ und plausibel vermittelt werden. Nicht alle Personen reagieren verständnisvoll, und oftmals werden genauere Erklärungen über die Situation der Pistensperrungen verlangt. Für manche Pistenfanatiker*innen entsteht eine Diskrepanz, da die Tageskarte bezahlt ist, sich das Wetter unter Umständen von seiner besten Seite präsentiert und der Schneesport möglichst effizient genossen werden möchte. Bei den Verantwortlichen entsteht Druck, sie wollen die Gäste zufrieden stellen und später erneut im Skigebiet begrüssen. Als Sprengequipe für Sicherheitssprengungen ist man immer einem Restrisiko ausgesetzt. Drei Risikofaktoren müssen zur Beurteilung der Lage immer wieder neu geprüft werden: Verhältnisse, Gelände und Mensch. Um eine Risikoverminderung zu gewährleisten, müssen diese drei Kriterien repetitiv eingeschätzt werden. Sprengequipen sind dem Risiko einer Lawinenverschüttung besonders ausgesetzt. Sie dringen für die Sicherheit der Scheesportler*innen in besonders gefährdetes Gelände vor, um dieses zu sichern. Ziel dieser Arbeit ist es, verschütteten Sprengequipen innerhalb eines Skigebietes die Hilfsfrist zu verkürzen und damit den Outcome zu verbessern.

«Zielspitalwahl bei NSTEMI-Patienten im Kanton Wallis»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON BRENDAN SARBACH

Nach Neuschneefällen und Wetterkapriolen sind Equipen für Sicherheitssprengungen von Lawinen stets gefordert. Skigebiete müssen für jegliches Klientel die Sicherheit auf geöffneten Skipisten gewährleisten. Bei einem Lawinenabgang auf eine geöffnete Piste mit Beteiligung verschütteter Schneesportler*innen sind die Verantwortlichen haftbar. Das Verhältnis zwischen Sicherheit und Pistenangebot muss täglich neu beurteilt und den Gästen informativ und plausibel vermittelt werden. Nicht alle Personen reagieren verständnisvoll, und oftmals werden genauere Erklärungen über die Situation der Pistensperrungen verlangt. Für manche Pistenfanatiker*innen entsteht eine Diskrepanz, da die Tageskarte bezahlt ist, sich das Wetter unter Umständen von seiner besten Seite präsentiert und der Schneesport möglichst effizient genossen werden möchte. Bei den Verantwortlichen entsteht Druck, sie wollen die Gäste zufrieden stellen und später erneut im Skigebiet begrüssen. Als Sprengequipe für Sicherheitssprengungen ist man immer einem Restrisiko ausgesetzt. Drei Risikofaktoren müssen zur Beurteilung der Lage immer wieder neu geprüft werden: Verhältnisse, Gelände und Mensch. Um eine Risikoverminderung zu gewährleisten, müssen diese drei Kriterien repetitiv eingeschätzt werden. Sprengequipen sind dem Risiko einer Lawinenverschüttung besonders ausgesetzt. Sie dringen für die Sicherheit der Scheesportler*innen in besonders gefährdetes Gelände vor, um dieses zu sichern. Ziel dieser Arbeit ist es, verschütteten Sprengequipen innerhalb eines Skigebietes die Hilfsfrist zu verkürzen und damit den Outcome zu verbessern.

«Besonderheiten von Trisomie-21 im Rettungsdienst»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON JILL SANER

Trisomie 21 ist eine der häufigsten Chromosomenanomalien, doch was wissen wir, die im Rettungsdienst arbeiten, über dieses Thema? Eine vergrösserte Zunge, angeborene Herzfehler und ein typisches Erscheinungsbild dieser Patientengruppe sind wohl allen bekannt, doch steckt viel mehr dahinter. Mit einer Inzidenz von etwa 1:600 Lebendgeburten ist die Wahrscheinlichkeit gross, im Laufe des Berufslebens mit Patienten mit Down Syndrom in Berührung zu kommen. Zudem steigt die Bevölkerungsanzahl und die Lebenserwartung an und auch dies ist ein Grund weshalb sich diese Arbeit intensiv mit diesem Thema auseinandersetzt. Aufgrund dieser Faktoren wird die Anzahl der möglichen Patienten / Patientinnen erhöht, zudem ist die Wahrscheinlichkeit bei einer höheren Lebenserwartung den Rettungsdienst zu benötigen grösser. Doch es sind nicht nur die anatomischen und pathophysiologischen Unterschiede die man hervorheben sollte. Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist auch die Betreuung der Patienten / Patientinnen in den verschiedensten Lebenssituationen. Die Erfahrung das diese Aspekte, egal ob anatomisch, pathophysiologisch oder betreuungstechnisch den meisten Rettungssanitäter / innen nicht vollständig bekannt sind, machte ich auch selbst bei einem Einsatz. Dieser machte mir bewusst, dass man in der Ausbildung zum Dipl. Rettungssanitäter HF / zur Dipl. Rettungssanitäterin HF diese Chromosomenanomalie kaum thematisiert.

«Migränetherapie im Rettungsdienst»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON PATRICIA WEBER

Diese Arbeit befasst sich mit der Therapie der Migräne im Rettungsdienst. Dabei wurde durch eine Umfrage ermittelt, wie hoch der jetzige Wissensstand der Deutschschweizer Rettungsdienste in Bezug auf die Therapiemöglichkeiten ist, aber auch, wie Migränepatientinnen und Migränepatienten zum Umfragezeitpunkt in der Praxis behandelt werden. Dank der Umfrage in 52 Deutschschweizer Rettungsdiensten konnten umfassende Ergebnisse gesammelt werden, welche auf einem Onlineportal durchgeführt und direkt ausgewertet wurden. Die Autorin stellt die Hypothese auf, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Migränebehandlung im Rettungsdienst vernachlässigt oder durch falschen Medikamenteneinsatz sogar zur Benachteiligung der Patientinnen und Patienten durchgeführt wird. Des Weiteren konnte in der Umfrage festgestellt werden, dass der Wissensstand der befragten Schweizer Rettungsdienste gut ist und die Behandlung nicht vernachlässigt wird. Dies sehr zur Freude der Autorin, die selbst schlechte Erfahrungen im Umgang mit der Migränetherapie machen musste. Jedoch ging deutlich hervor, dass oft die falsche Medikation angewendet wird, wodurch den Betroffenen der Umgang mit der Krankheit noch schwerer gemacht wird.

«Komplikation als Folge einer Querschnittlähmung»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON CARMEN POFFET

Eine Querschnittlähmung verändert das Leben der Betroffenen. Sie bedeutet viel mehr, als im Rollstuhl zu sitzen und nicht mehr gehen zu können. Abhängig von der Höhe der Verletzung können die Betroffenen den Rumpf und die Arme nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr bewegen. Zudem kann es zu einem Funktionsverlust der inneren Organe kommen, so kann beispielsweise die Blasen- und Darmfunktion, die Sexualfunktion oder die Atmung betroffen sein. Querschnittlähmungen können sowohl aufgrund eines Traumas, als auch durch Krankheiten entstehen. Durch den Verlust der Mobilität und der Beweglichkeit können bei den Betroffenen verschiedene Komplikationen auftreten. Die Autorin dieser Arbeit möchte mehr über diese Komplikationen herausfinden und das dabei erarbeitete Wissen weitergeben. Das Interview mit Bekannten soll die Sicht der Betroffenen aufzeigen.

«Drogenintoxikation»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON ROSI FAES

Welche Symptome sind bei Drogenintoxikationen mit Cannabis, Kokain oder Heroin anzutreffen?
Welche Massnahmen sollen präklinisch getroffen werden? Um die Fragen dieser Arbeit zu beantworten, setzte sich die Verfasserin mit vorhandener Literatur und im Internet recherchierten Informationen auseinander. Zudem wurden Gespräche geführt mit Fachpersonen, welche mit Drogenabhängigen arbeiten. Die gesammelten Informationen wurden gebündelt, zusammengefasst und verständlich erklärt. Intoxikationen durch Cannabis, Kokain und Heroin lassen sich anhand ihrer Symptome unterscheiden. Während eine Intoxikation mit Cannabis meist „milde“ Symptome wie leichte Blutdruck- und Herzfrequenzerhöhung, Müdigkeit, Entspannung, Euphorie, gerötete Augen und Mydriasis zeigt, können Intoxikationen mit Kokain oder Heroin, je nach Dosis, zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Kokainintoxikationen können zu einem akuten Koronarsyndrom, Arrhythmien oder einer Schocksymptomatik mit Multiorganversagen führen. Heroinintoxikationen zeigen sich mit den klassischen Symptomen des Opiat- Trias (Atemdepression, Miosis und Vigilanzminderung). Durch Überdosierung, Mischintoxikationen oder Vorerkrankungen kann es zu zerebralen Krampfanfällen oder einer Asystolie kommen. Zudem ist eine Schocksymptomatik mit Bradykardie und Hypotonie möglich. Die zu treffenden Massnahmen sollen sich nach dem bewährten XABCDE Schema richten, wobei die Sicherung der Vitalfunktionen immer im Vordergrund steht.

«Stressresistenz im Rettungsdienst»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON CHRISTIAN RECHENMACHER

Stress und Rettungsdienst sind zwei Aspekte, die eng miteinander verbunden sind. Als Rettungsdienstmitarbeiter/in ist es daher besonders wichtig, sich mit dem Thema Stress auseinanderzusetzen. Die Praxis zeigt, dass das Rettungsdienstpersonal in kritischen Situationen oft nur mehr eingeschränkt funktioniert oder sogar falsche Entscheidungen trifft. Viele Dienstjahre und durchlebte kritische Situationen mögen Menschen eine gewisse Toleranz entwickeln lassen. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass sich Rettungsdienstmitarbeiter/innen aufgrund eines belastenden Ereignisses in einer posttraumatischen Situation wieder finden oder sich sogar von diesem Beruf trennen. Obwohl das Thema Stress allgegenwärtig ist, wird diesem täglichen Begleiter im Rettungsdienst immer noch wenig Beachtung geschenkt. Diese Arbeit soll zu einem offeneren Umgang mit Stress aufrufen, Möglichkeiten zur Stressprävention und Stressvermeidung im Rettungsdienst aufzeigen und zum Nachdenken anregen, um dem Thema Stress präventiv vermehrt Aufmerksamkeit zu schenken. Es soll zudem veranschaulicht werden, welche unterschiedlichen Faktoren Distress auslösen können, welche Vorgänge im Körper bei einer Stresssituation vorherrschen und in welchem Zusammenspiel Stress und Performance stehen. Eine eingehende Literaturrecherche zeigt zahlreiche Möglichkeiten auf, um Distress vorbeugen und entgegenwirken zu können, wie zum Beispiel die Stärkung von persönlichen Aspekten und die Steigerung der mentalen Stärke. Unternehmen können zur Stressvermeidung und Stressreduzierung ihren Beitrag durch ein Umdenken bei Arbeits- und Organisationsmodellen oder durch betriebliche Gesundheitsförderung leisten. Zudem stellen Fortbildungen, Simulationen, Teamtrainings und die Verwendung von Leitfäden, Checklisten und Verhaltensregeln eine gute Basis zur Reduzierung und Vermeidung von Stress dar. Auch Coping wird zunehmend als Stressreduzierungs- und Stressvermeidungsmöglichkeit angesehen.

«Fürsorgerische Unterbringung – kein Tabuthema»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON SARA PORTNER

Welche hauptsächlichen Erfahrungen machen Rettungssanitäter/innen bei der Betreuung und dem Transport von Patienten/Patientinnen mit Fürsorgerischer Unterbringung? Im qualitativen Forschungsdesign wurden die Daten mittels unstrukturierten Interviews mit einer offenen Interviewtechnik erhoben. Die Stichprobengruppe umfasst vier Rettungssanitäter/innen mit mindestens einem Jahr Berufserfahrung. Es handelt sich um eine Pilotstudie, daher sind die Ergebnisse eingeschränkt generalisierbar und erheben keinen Anspruch auf Repräsentativität. Die Interviews wurden transkribiert und mittels deduktiv-induktivem Kategoriensystem analysiert, um die auf die Themenbereiche bezogenen Textbausteine zu reduzieren und ihren Inhalt kategorisieren zu können. Zwei der vier Befragten sehen Einsätze mit Patienten/Patientinnen mit Fürsorgerischer Unterbringung als häufig bis sehr häufig an, für die anderen zwei kommen sie regelmäßig vor und zählen zu Standardeinsätzen im Rettungsdienst. Alle Testpersonen stellen eine Zunahme dieser Einsätze in den letzten Jahren fest und geben an, in der Grundausbildung zu wenig zur Thematik geschult worden zu sein. Sie sehen Bedarf an mehr Schulung. Durch die Komplexität von psychiatrischen Krankheitsbildern kann durch Unsicherheit Frust entstehen. Auch die Zusammenarbeit mit und die Einschätzung der Situation von Ärzten/Ärztinnen, welche die Verfügung anordnen, führen zu Frust und Unwohlsein bei Rettungssanitäter/innen.

«Analgesie in den Pistenrettungsdiensten im Einsatzgebiet der Rettung Surselva»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON FLURIN GRIEDER

Wintersportunfälle gehen oft mit schmerzhaften Verletzungen einher, weshalb Patientinnen und Patienten mit deutlicher Erleichterung reagieren, wenn beim Eintreffen des Rettungs- dienstes endlich eine Schmerztherapie eingeleitet werden kann. Aus diesem Grund be- schäftigt die Frage nach den Möglichkeiten und dem Potenzial einer vorzeitigen medika- mentösen Schmerztherapie durch den Pistenrettungsdienst Betroffene und Interessierte be- reits seit längerer Zeit. Aktuell können allein im Einzugsgebiet der Rettung Surselva min- destens sechs verschiedene Vorgehensweisen beobachtet werden. Bei genauer Betrach- tung zeigt sich, dass je nach Skigebiet grosse Unterschiede hinsichtlich der generellen Pra- xis (erfolgt überhaupt eine Schmerztherapie durch den Pistenrettungsdienst), Häufigkeit, Indikation, Art und Dosierung der eingesetzten Analgetika – aber auch hinsichtlich des erzielten Erfolges – bestehen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit analysiert der Verfasser die aktuelle Situation im Ein- zugsgebiet der Rettung Surselva und veranschaulicht theoretische Hintergrundinformatio- nen zur heute vorherrschenden Praxis. Auf Basis einer im Winter 2021 / 2022 durchgeführ- ten Erhebung entsprechender Daten vergleicht er mögliche Lösungsvarianten in Bezug auf deren Zuverlässigkeit (Wirkungshäufigkeit) und analgetisches Potenzial, verweist auf ihren Nutzen und stellt mögliche mit diesen Varianten einhergehende Chancen und Risiken ge- genüber. Zum Schluss stellt er zwei Varianten für eine Vereinheitlichung der heute heterogenen Situation dar und dokumentiert in einem Ausblick einen möglichen Weg auf, um zu diesen einheitlichen Lösungen zu gelangen.

«Einsatz vorbei, was nun?»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON PHILIPPE HÜSSER

Im Alltag als Rettungssanitäter kommt man immer wieder an den Punkt, dass Angehörige oder Ersthelfer*innen nach einem belastenden Einsatz des Rettungsdienstes am Ort des Geschehens zurückbleiben. Dabei weiss man oft kaum, was man mit den betroffenen Personen machen oder wie man auf sie reagieren soll. Können die Betroffenen das Erlebte vom Einsatz selbst verarbeiten oder brauchen sie Hilfe in Form eines Care-Teams oder anderer Stellen? In dieser Arbeit werden viele Anbieter analysiert. Es wird aussortiert, was hilfreich sein kann, um die zuvor genannte Situation bestmöglich zu begleiten. Im Weiteren stellt sich die Frage, ob Rettungssanitäter*innen wissen, wann sie weitere Hilfe für die Betroffenen aufbieten müssen und worauf sie achten müssen. Um diese Fragen zu beantworten, werden in der folgenden Arbeit mittels Umfrage bei Rettungsdiensten in der ganzen Schweiz, Rettungssanitäter*innen befragt. Zudem werden Interviews mit der Leitung des Rettungsdienstes vom Kantonsspital Baden und dem Chef des Care-Teams geführt.

«Hypnose»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON MARTINA MESSER

Mittels Hypnose wurde bereits vor vielen Jahren erfolgreich im medizinischen Bereich, vor allem in der Anästhesie, gearbeitet. Mittlerweile wird Hypnose bei allerlei physischen und psychischen Leiden angewendet und hat seinen Weg auch in die Präklinik gefunden. Diese Arbeit setzt sich mit einzelnen Elementen der Hypnose auseinander. Fokus ist die Anwendung von positiven Suggestionen und die Vermeidung von negativen Suggestionen im Rettungsdienst. Die Arbeit zeigt auf, welche Auswirkungen Kommunikation auf Patienten und Patientinnen haben können und wie positive Suggestionen in den rettungsdienstlichen Alltag integriert werden können. Dabei soll auch die Wirkungsweise auf akute Schmerzen aufgezeigt werden. Personen, die sich in einer aussergewöhnlichen Situation befinden, was mitunter ein Unfall oder ein medizinisches Ereignis darstellt, befinden sich in einer natürlichen Trance. In diesem Zustand sind sie besonders aufnahmefähig für Suggestionen. Mit den richtigen Worten ist es möglich, Patienten und Patientinnen in eine positive Bahn zu leiten und die Situation für die Betroffenen so etwas erträglicher zu machen. In mehreren Studien wird belegt, dass die Hypnose eine wirksame und sichere Methode ist, um Schmerzen zu behandeln. Durch Anwendung von positiven Suggestionen in der Präklinik kann eine Schmerzlinderung und eine höhere hämodynamische Stabilität erreicht werden.

GA-53 Studium Rettungssanität von 2018 bis 2021

«Tod – die wichtigste Diagnose im Leben»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON MARTINA V. NIEDERHÄUSERN

Der Tod gehört zum Leben eines jeden Menschen. Der Tod gehört zum Berufsalltag einer Rettungssanitäterin/eines Rettungssanitäters. Der Tod gehört zu den wenigen Dingen, die für immer sind. Er ist endgültig. Aber ist er immer so endgültig und eindeutig, wie er im ersten Moment aussieht? Tot ist nicht gleich tot. Viele Todesumstände und -ursachen sind unterschiedlich. Kein Patient/keine Patientin und kein Leichnam ist wie der andere. Jeder Mensch hat unterschiedliche Lebensumstände und genau auf diese treffen Mitarbeiter/innen des Rettungsdienstes, wenn sie zu einem Einsatz gerufen werden. Möglicherweise ist der Patient/die Patientin augenscheinlich tot, die Wiederbelebungsbemühungen werden als aussichtslos angesehen und der Patient/die Patientin wird für tot erklärt oder alles sieht nach einem natürlichen Tod aus. Doch was ist, wenn man sich getäuscht hat? Richtig, die Folgen sind meist gravierend. Gibt man im Internet z.B. «vom Tod aufgewacht» ein, springen einem Unmengen von Zeitungsartikeln zu diesem Thema in die Augen – manche davon mit verheerenden Folgen. Und genau deshalb wurde diese Arbeit geschrieben. Sie soll den Rettungssanitäterinnen/Rettungssanitätern draussen im Einsatz helfen, auf die korrekten und wichtigen Dinge zu achten, dazu beitragen, dass Patienten/Patientinnen richtig behandelt und die korrekten Massnahmen getroffen werden. Die definitive Todesfeststellung ist zweifellos Aufgabe eines Arztes/einer Ärztin, dennoch sind die Rettungskräfte meist die ersten vor Ort und haben nicht selten die Verantwortung, bereits wichtige Vorentscheidungen zu treffen.

«Pädiatrische Algorithmen»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON MARVIN LEIBUNDGUT

Die vorliegende Arbeit möchte die präklinische Versorgung von Kindern verbessern. Um dies zu erreichen, wurden Algorithmen überarbeitet und erstellt. Durch einschlägige Bücher, Artikel sowie Internetrecherchen hat sich der Verfasser das Wissen über die Besonderheiten von Kindernotfälle angeeignet und mit diesem Wissen die Algorithmen erarbeitet. Als Grundlage wurden die Smedrix 3.0 Algorithmen verwendet, da diese in der Schweiz weit verbreitet sind und mit diesen in der Schule des Verfassers gearbeitet wird. Die Arbeit beinhaltet Algorithmen, welche noch nicht speziell für Kinder angepasst wurden oder in welchen der Verfasser noch Verbesserungspotenzial sieht. Aus diesem Grund wird in der Arbeit zuerst der Algorithmus «Primary Survey für Kinder» vorgestellt und danach der «Secondary Survey für Kinder», da diese die Grundlagen für eine professionelle präklinische Untersuchung bieten. Anschliessend geht der Verfasser auf die respiratorischen Probleme von Kinder ein, mit den Algorithmen «Dyspnoe Kind» und «Bolusgeschehen Kind». Des Weiteren hat der Verfasser einen Algorithmus zum Thema Schock verfasst, da er die herkömmlichen Algorithmen zu diesem Thema für die Präklinik zu unübersichtlich und zu gross empfand. Zuletzt enthält diese Arbeit einen angepassten Algorithmus zum Thema Bewusstseinsstörung und einen erstellten Algorithmus zum Thema Intoxikation. Beide Themen sind in der Präklinik besonders herausfordernd, da man bei der Anamnese wenig bis keine Hinweise für die Ursache herausfinden kann. Zur Überprüfung der Qualität der erstellten Algorithmen wurde der Leitender Arzt vom Rettungsdienst Luzern hinzugezogen.

«Palliative Care im Rettungsdienst»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON RUEDI ITEM

Die Bevölkerung wird durch den heutigen Stand der Wissenschaft immer älter, die Erkrankungen im zunehmenden Alter häufiger und komplexer. Dies betrifft nicht nur die Kliniken, die damit konfrontiert sind, dem Patienten/der Patientin die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen, sondern auch die Rettungsdienste müssen sich in Zukunft vermehrt dieser Problematik stellen. Im Rettungsdienst arbeitet man mehrheitlich kurativ, jedoch wird das Thema der palliativen Versorgung zunehmend relevanter. Für den Rettungsdienst sind solche Situationen eine zusätzliche Herausforderung, da in der Ausbildung zum/zur Rettungsanitäter/Rettungssanitäterin (RS) wenig über palliative Versorgung unterrichtet wird. Es zeigt sich auch in der Praxis, dass es eine Herausforderung ist, die Patienten nach ihren Wünschen und Bedürfnissen zu unterstützen, denn auch die Angehörigen der Patienten sind ein wichtiger Aspekt für die weitere Behandlung, wenn beispielsweise ein Pat. zuhause bleiben möchte, um zu sterben.

«Schwerbrandverletzte»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON MARTIN STAHEL

Durch einen Grill-Unfall erlitt eine Bekannte aus dem Umfeld des Autors schwere Verbrennungen im Gesicht und am ganzen Körper. Die Betroffenen musste ein ganzes Jahr lang ein Ganzkörper-Kompressionsverband tragen und hatte unzählige Operationen über sich ergehen lassen müssen. Auf Grund dieses Ereignisses verfolgte der Verfasser den Unterricht über Verbrennungen mit besonders grossem Interesse. Mit dem Wissen, dass in der Schule vermittelt wurde entstanden neu Fragen, welchen durch das vertiefte auseinandersetzten mit dem Thema mit dieser Arbeit beantwortet werden sollen.

Während der Themenwahl verbrachte der Autor viel Zeit in den Bibliotheken der Zürcher Hochschulen und im Internet auf der Suche nach passender Literatur. Dabei wurde sein Interesse an der hochspannenden Thematik erst richtig geweckt. Mit Hilfe eines Mindmap wurde zu Beginn eine Übersicht über die Thematik geschaffen. Durch den Austausch und die Diskussion mit diversen Mitarbeitern/innen im Rettungsdienst entstand die Fragestellung und somit die Disposition der Arbeit.

«das ABC, angepasst auf Samariter»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON MIRJAM RAMSEIER

Die Beurteilung von Patienten gehört zur Grundlage eines jeden Dipl. Rettungssanitäters HF im
Berufsalltag. Dabei gibt es Schnittstellen bei Einsätzen zu Laien-Ersthelfenden, welche teilweise ein
vereinfachtes Grundwissen haben: Die Samariterinnen und Samariter. Jedoch sind diese je nach
Region wie auch Kanton unterschiedlich geschult. Einzelne wenden das «ABCDE-Schema» zur
Patientenbeurteilung an, andere wiederum nicht. Des Weiteren ist unklar, wie fundiert deren
Grundwissen ist.
Das Herz der Autorin ist dabei in beiden Welten zu Hause, in der professionellen Präklinik wie auch
als Samariterin auf Stufe des Laienhelfers. Dabei hörte sie des Öfteren unter den Angehörigen der
Rettungsdienste, «die Samariter können nichts und stören mehr als sie nützen». Auch durch ihren
Einblick in die Samariterarbeit wurde klar: Da muss sich was ändern. Leider wird im
Zusammenhang mit den Angehörigen der Samaritervereine auch von den «Pflästerliverteilern»
gesprochen. Das schmerzt.
Durch eine Erhebung des aktuellen Wissensstands der Samariterinnen und Samariter, mittels einer
Umfrage, zeigte sich ein Bild, welches nicht schön zu reden ist. Das Wissen hat grundlegende
Lücken, welche geschlossen werden müssen. Es ergab sich daraus folgende Fragestellung:
«Welche Hilfsmittel benötigen die Samariterlehrerinnen und Samariterlehrer, damit sie ihre
Mitglieder in der Patientenbeurteilung und -anamnese adäquat schulen können?»
Somit wurde im Rahmen dieser Diplomarbeit ein Schulungskonzept erstellt, welches bei der
obligatorischen Weiterbildung der Samariterlehrerinnen und -lehrer umgesetzt werden soll. Auch
findet ein Vergleich der Massnahmen in der Patientenbeurteilung sowie Anamnese auf dem
entsprechenden Ausbildungsniveau statt, wo weitere Lücken aufgezeigt werden. Und um nicht nur
mit Texten zu arbeiten, wurden die entsprechenden Akronyme visualisiert.

«Algorithmen für Pflegeeinrichtungen»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON VANESSA ZIMMERMANN

Fakt ist, dass in der Schweiz ein demografischer Wandel stattfindet. Der Anteil von älteren Menschen in der Bevölkerung steigt stetig an. Umso wichtiger ist es, dass die Zusammenarbeit von Alters- und Pflegeheimen und dem Rettungsdienst reibungslos funktioniert. Sehr viele rettungsdienstliche Einsätze finden nämlich in solchen Institutionen statt. Die Verfasserin erarbeitet in dieser Diplomarbeit einen Algorithmus und eine Checkliste, welche sich mit der Übergabe des Patienten vom Pflegepersonal an das Rettungsdienstpersonal befasst. Die Autorin ist der festen Überzeugung, dass dort angesetzt werden sollte, um die Zusammenarbeit zwischen dem Rettungsdienstpersonal und dem Pflegepersonal in Alters- und Pflegeheimen nachhaltig zu verbessern. Auch die Qualität der Übergabe wird sich dadurch steigern, was schlussendlich zu einer besseren und schnelleren Versorgung von Patienten und Patientinnen führen wird. In der Literaturrecherche befasst sich die Verfasserin vor allem mit Problemen und Schwierigkeiten, welche bei geriatrischen Patienten und Patientinnen am häufigsten vorkommen. Des Weiteren schreibt sie über die wichtige Patientenverfügung. Auch der bereits angesprochene demografische Wandel in der Schweiz ist Teil der Literaturrecherche.

«Zusammenarbeit zwischen Erwachsenenschutzbehörde und Rettungsdienst»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON DOMINIQUE JOHO

Die Bevölkerungszahl sowie die Lebenserwartung der Menschen steigen aufgrund der zunehmenden Fortschritte in der Schulmedizin immer weiter an. Somit nimmt der demografische Wandel zu.

Im Alter nehmen die Erkrankungen immer mehr zu und viele ältere Menschen sind auf Unterstützung angewiesen. Nicht für jede Person ist es einfach diese Unterstützung anzunehmen. Sie versuchen weiterhin die Aktivitäten des täglichen Lebens möglichst selbständig auszuführen. Dies funktioniert jedoch nicht immer und es kommt zur Vernachlässigung des Haushalts oder Verwahrlosung der einzelnen Person. Der Rettungsdienst trifft öfters Wohnungen in verwahrlostem Zustand an, respektive die darin lebende Person ist als verwahrlost zu bezeichnen. Jedoch unterliegt der Rettungsdienst einer gesetzlichen Schweigepflicht.

Bei solchen Ereignissen stellen sich unter anderem folgende Fragen:

  • Darf man ohne rechtliche Konsequenzen eine Gefährdungsmeldung eröffnen?
  • Ab wann spricht man von einer Verwahrlosung?
  • Wie geht man damit um, wenn die Angehörigen mit der Betreuung ihrer Familienangehörigen überfordert sind und es zu einer Verwahrlosung der betreuten Person kommt?
  • Wie funktioniert eine Gefährdungsmeldung an die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde, kurz KESB, im Kanton Aargau?

«Umgang mit Patienten im Delir»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON SELINA FRITSCHI

Die Mehrheit der rettungsdienstlichen Einsätze betreffen Patienten und Patientinnen im 65. Lebensjahr oder darüber. Die Betreuung akut verwirrter Patienten/Patientinnen erfordert ein Höchstmass an Geduld, Empathie, Zeit und Ressourcen. Das Delir ist ein komplexes und breites Thema, wird jedoch in verschiedenen medizinischen Ausbildungen nur ungenügend geschult. Es gibt unterschiedliche Studien, die zur Erkenntnis kamen, dass viele Delirien potenziell vermeidbar gewesen wären. In der Praxis wird das Delir oft unterschätzt oder nicht erkannt.

In dieser Diplomarbeit wird aufgezeigt, was es für Risikofaktoren und Ursachen für ein Delir gibt und wie es verhindert werden kann. Im Spital, in dem der Rettungsdienst der Verfasserin angegliedert ist, wurde ein Konzept erarbeitet, wie man auf der Notfallstation die Prophylaxe gegen ein Delir beginnen kann. Es ist somit wichtig, das Delir und dessen Risikofaktoren zu erkennen und diese zu behandeln, damit eine optimale Prävention ausgeführt werden kann. Das Konzept zeigt auf, wie gefährdet der Patient/die Patientin für ein Delir ist und was man innerklinisch für Massnahmen zur Prophylaxe durchführen kann. Aus den Erkenntnissen des Konzepts werden in der Diplomarbeit Empfehlungen sowie ein Algorithmus und eine Pocket-Card für die Präklinik weitergegeben. Die Empfehlungen beinhalten, wie man im Rettungsdienst mit verschiedenen Massnahmen ein Delir vorbeugen kann und wie man mit deliranten Patienten umgehen soll. Es werden auch die verschiedenen Problematiken im Rettungsdienst bei der Ausführung dieser Massnahmen beschrieben. Der Algorithmus und die Pocket-Card sind Anhaltspunkte und soll den Rettungsdienstmitarbeitenden zur Unterstützung dienen.

«Bakterielle Meningitis im Rettungsdienst»

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON BENJAMIN HISCHIER

Die akute bakterielle Meningitis ist ein weltweit vertretenes, lebensbedrohliches Krankheitsbild. Die hohe Letalität, sowie ein breites Spektrum an Komplikationen verlangen eine unverzügliche Behandlung.

In mehreren Publikationen konnte ein schlechtes neurologisches Outcome in einen direkten Zusammenhang mit einem verzögerten Behandlungsbeginn gebracht werden. Dadurch richtet sich der Fokus auf die frühzeitige Verdachtsdiagnosestellung mit kritischer Betrachtung der traditionellen Diagnosehilfsmittel (Meningismus Trias). Die Ergebnisse der Literaturrecherche zeigten, dass bei entsprechender Symptomatik präklinisch eine sehr hohe Sensitivität bestätigter, korrekter Verdachtsdiagnosestellungen bestimmt werden konnte.

Der Schwerpunkt im zweiten Teil der Arbeit ist die frühzeitige, medikamentöse Behandlung. Zahlreiche Studien zu unterschiedlichen Therapieansätzen fanden eine einheitliche Empfehlung im Breitspektrum-Antibiotikum Ceftriaxon, sowie der adjuvanten Therapie mit Kortikosteroiden. Die präklinische Antibiotikagabe wird auf die Behandlungsnotwendigkeit, orientiert an den Marktzulassungskriterien von Swissmedic: Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit, überprüft.