Abstract der Diplomarbeiten der GA-53, GA-55 und 57 Studium Rettungssanität von 2018 bis 2023
Diplomarbeiten
GA-57 Studium Rettungssanität von 2020 bis 2023
«Zervikalstütze in Theorie und Praxis»
Zusammenfassung der Arbeit von Philine Walker
Zurzeit ist dieses Thema sehr präsent und umstritten. National wie auch international werden Zervikalstützen abgeschafft und neue, angepasste Algorithmen entwickelt. Diese Diskussionen sind argumentativ sehr ausgeglichen und am Schluss bleibt die Frage offen: Wie können wir das bestmögliche Outcome für den Patienten oder die Patientin erreichen?
Die anstehende Diplomarbeit wird sich daher mit den folgenden Fragen auseinandersetzen:
- Ist der Halskragen noch zeitgemäss oder gibt es andere Alternativen mit einer grösseren Evidenz?
- Welche Probleme zeigen sich momentan in der Praxis und welche studienbasierten Alternativen können sich etablieren?
Um diese Fragen zu beantworten werden diverse Studien und Leitlinien zur Vollimmobilisation inkl. HWS-Immobilisation erläutert und aufgezeigt. Personen unterschiedlicher Rettungsdienste wurden mittels einer Umfrage schweizweit befragt. Sie teilten ihre Erfahrungswerte und ggf. Problematiken der HWS – Immobilisation im Rettungsdienstalltag mit und halfen, diese weiter zu analysieren. Somit kann die theoretische Grundlage den praktischen, präklinischen Handlungsabläufen gegenübergestellt werden. Die Gegenüberstellung soll aufzeigen, wo es Diskrepanzen oder Übereinstimmungen gibt.
Aufgrund limitierter Vergleichsmöglichkeiten in Studien gestaltet sich eine adäquate Einschätzung der Wirksamkeit, sowie der Vor- und Nachteile einer Zervikalstütze, als herausfordernd. Das Rettungsdienstpersonal sollte daher befähigt sein, eine adäquate Anpassung der Immobilisationsmassnahmen an die Bedürfnisse des Patienten zu vollziehen, unabhängig davon, ob dabei ein Halskragen oder alternative Materialien zum Einsatz kommen.
«Lungenembolie in der Präklinik»
Zusammenfassung der Arbeit von Cornelia Affolter
In dieser Arbeit wird primär nach den Schwierigkeiten der präklinischen Diagnostik und den Therapiemöglichkeiten einer Lungenarterienembolie gefragt. Zudem wird eruiert, ob die Heparin- oder Lysetherapie präklinisch als sinnvoll erachtet wird. Mittels einer Literaturrecherche werden alle massgeblichen medizinischen Grundlagen dargelegt. Anhand einer repräsentativen Umfrage in einem ausgewählten deutschsprachigen Raum werden darüber hinaus relevante in den Rettungsdiensten verbreitete Ansichten ermittelt.
Insgesamt zeigen die Resultate den Anspruch einer präklinisch frühzeitigen Diagnose-Sicherstellung auf, welche durch das unspezifische Erscheinungsbild der Lungenarterienembolie und den beschränkten Diagnostikmöglichkeiten erschwert wird. Die Blutverdünnungs-Therapie wird von einem grossen Anteil der Befragten für nicht zielführend eingeschätzt, was wiederum auf die Diagnostikschwierigkeiten zurückzuführen ist. Derzeit ist in den Rettungsdienstunternehmen ein signifikanter Anstieg in der Beschaffung von Ultraschallgeräten zu verzeichnen.
«Menschen mit geistiger Behinderung besser verstehen»
Zusammenfassung der Arbeit von Karin Puorger
Meiner Meinung nach herrscht eine grosse Unsicherheit sowie Unwissen beim SP im Umgang mit MgB. Viele Probleme könnten gelöst werden, würde die Kommunikation zwischen dem SP und den MgB bewusster wahrgenommen und gestaltet werden. In der vorliegenden Arbeit wurde Hintergrundwissen mittels Literaturrecherche und einer Umfrage in Form von Interviews erarbeitet, woraus Verbesserungsvorschläge abgeleitet und veranschaulicht werden.
Zunächst befasse ich mich mit dem Thema „Kommunikation“, da diese gerade bei MgB von essenzieller Bedeutung ist. Was bedeutet Kommunikation eigentlich und wie kann durch bewusstes verbales und nonverbales Kommunizieren die Beziehung zwischen SP und den MgB verbessert werden? Dazu erörtere ich zwei Kommunikationsmodelle, mit deren korrekten Anwendung die Kommunikation zwischen dem SP und den MgB optimiert werden kann. Ein anderer wichtiger Punkt in der Diplomarbeit sind Erlebnisberichte von betroffenen Pat. und deren Begleitpersonen. Dafür habe ich bei meinem vorherigen Arbeitsort Interviews mit MgB und deren Begleitpersonen geführt, welche bereits Erfahrungen mit dem Rettungsdienst gemacht haben.
«Fluktuation im Rettungsdienst»
Zusammenfassung der Arbeit von Sina Liotto
Die Fluktuation im Rettungsdienst ist ein komplexes Problem, das auf verschiedene Ursachen zurückzuführen ist. Im Rahmen der durchgeführten Online-Umfrage wurden mögliche Ursachen identifiziert. Die erlangten Erkenntnisse sind besonders relevant, da sie mögliche Ansatzpunkte für Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst liefern und somit der Fluktuation entgegenwirken können. Obwohl bereits erste Massnahmen ergriffen wurden, um dem Problem entgegenzuwirken, bleibt es abzuwarten, ob diese wirksam sein werden. Die langfristige Bewältigung der Herausforderung erfordert ein koordiniertes und engagiertes Vorgehen aller beteiligten Akteure im Rettungsdienst.
«First Responder System im kanton Aargau im Wandel»
Zusammenfassung der Arbeit von Nina Luceri
First Responder gehören seit einigen Jahren an vielen Orten in der Schweiz und im Ausland fest zu rettungsdienstlichen Einsätzen dazu.
Im Kanton Aargau steht eine grosse Veränderung bevor. Doch was sind die Vor- und Nachteile für den Rettungsdienst? Welche Stichworte sind sinnvoll unter den Bedingungen, welche im Aargau herrschen? Wie hoch ist das statistische Potenzial überhaupt? Diese Fragen werden in dieser Arbeit angeschaut und beantwortet. Woher die Idee mit den First Respondern kommt und wie sich das System etabliert hat, trägt entscheidend dazu bei, was heute ein First Responder kann, wie er ausgerüstet ist und wie wir im Rettungsdienst damit umgehen sollten.
Anhand von Umfragen bei bisherigen First Respondern und Rettungsdiensten, Statistiken aus Swissreca und SNZ Aargau sowie viele Gespräche mit First Responder*innen, Kantonsvertreter*innen und Projektleitenden aus anderen Kantonen hat sich einiges an Informationen zusammengetragen, welche ausgewertet und verglichen werden. Ein wichtiger Perspektivenwechsel war nötig, um die Bedürfnisse der First Responder*innen einfliessen zu lassen und diese mit denjenigen des Rettungsdienstes zu vergleichen.
GA-55 Studium Rettungssanität von 2019 bis 2022
«Wahl des Zielspitals in peripheren Rettungsdiensten am Beispiel der Ambulanz Saastal»
Zusammenfassung der Arbeit von Svenja Zeiter
«der weisse Tod»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON SAMUEL RIEDER
«Zielspitalwahl bei NSTEMI-Patienten im Kanton Wallis»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON BRENDAN SARBACH
«Besonderheiten von Trisomie-21 im Rettungsdienst»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON JILL SANER
«Migränetherapie im Rettungsdienst»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON PATRICIA WEBER
«Komplikation als Folge einer Querschnittlähmung»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON CARMEN POFFET
«Drogenintoxikation»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON ROSI FAES
Welche Massnahmen sollen präklinisch getroffen werden? Um die Fragen dieser Arbeit zu beantworten, setzte sich die Verfasserin mit vorhandener Literatur und im Internet recherchierten Informationen auseinander. Zudem wurden Gespräche geführt mit Fachpersonen, welche mit Drogenabhängigen arbeiten. Die gesammelten Informationen wurden gebündelt, zusammengefasst und verständlich erklärt. Intoxikationen durch Cannabis, Kokain und Heroin lassen sich anhand ihrer Symptome unterscheiden. Während eine Intoxikation mit Cannabis meist „milde“ Symptome wie leichte Blutdruck- und Herzfrequenzerhöhung, Müdigkeit, Entspannung, Euphorie, gerötete Augen und Mydriasis zeigt, können Intoxikationen mit Kokain oder Heroin, je nach Dosis, zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Kokainintoxikationen können zu einem akuten Koronarsyndrom, Arrhythmien oder einer Schocksymptomatik mit Multiorganversagen führen. Heroinintoxikationen zeigen sich mit den klassischen Symptomen des Opiat- Trias (Atemdepression, Miosis und Vigilanzminderung). Durch Überdosierung, Mischintoxikationen oder Vorerkrankungen kann es zu zerebralen Krampfanfällen oder einer Asystolie kommen. Zudem ist eine Schocksymptomatik mit Bradykardie und Hypotonie möglich. Die zu treffenden Massnahmen sollen sich nach dem bewährten XABCDE Schema richten, wobei die Sicherung der Vitalfunktionen immer im Vordergrund steht.
«Stressresistenz im Rettungsdienst»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON CHRISTIAN RECHENMACHER
«Fürsorgerische Unterbringung – kein Tabuthema»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON SARA PORTNER
«Analgesie in den Pistenrettungsdiensten im Einsatzgebiet der Rettung Surselva»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON FLURIN GRIEDER
«Einsatz vorbei, was nun?»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON PHILIPPE HÜSSER
«Hypnose»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON MARTINA MESSER
GA-53 Studium Rettungssanität von 2018 bis 2021
«Tod – die wichtigste Diagnose im Leben»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON MARTINA V. NIEDERHÄUSERN
«Pädiatrische Algorithmen»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON MARVIN LEIBUNDGUT
«Palliative Care im Rettungsdienst»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON RUEDI ITEM
«Schwerbrandverletzte»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON MARTIN STAHEL
Während der Themenwahl verbrachte der Autor viel Zeit in den Bibliotheken der Zürcher Hochschulen und im Internet auf der Suche nach passender Literatur. Dabei wurde sein Interesse an der hochspannenden Thematik erst richtig geweckt. Mit Hilfe eines Mindmap wurde zu Beginn eine Übersicht über die Thematik geschaffen. Durch den Austausch und die Diskussion mit diversen Mitarbeitern/innen im Rettungsdienst entstand die Fragestellung und somit die Disposition der Arbeit.
«das ABC, angepasst auf Samariter»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON MIRJAM RAMSEIER
Berufsalltag. Dabei gibt es Schnittstellen bei Einsätzen zu Laien-Ersthelfenden, welche teilweise ein
vereinfachtes Grundwissen haben: Die Samariterinnen und Samariter. Jedoch sind diese je nach
Region wie auch Kanton unterschiedlich geschult. Einzelne wenden das «ABCDE-Schema» zur
Patientenbeurteilung an, andere wiederum nicht. Des Weiteren ist unklar, wie fundiert deren
Grundwissen ist.
Das Herz der Autorin ist dabei in beiden Welten zu Hause, in der professionellen Präklinik wie auch
als Samariterin auf Stufe des Laienhelfers. Dabei hörte sie des Öfteren unter den Angehörigen der
Rettungsdienste, «die Samariter können nichts und stören mehr als sie nützen». Auch durch ihren
Einblick in die Samariterarbeit wurde klar: Da muss sich was ändern. Leider wird im
Zusammenhang mit den Angehörigen der Samaritervereine auch von den «Pflästerliverteilern»
gesprochen. Das schmerzt.
Durch eine Erhebung des aktuellen Wissensstands der Samariterinnen und Samariter, mittels einer
Umfrage, zeigte sich ein Bild, welches nicht schön zu reden ist. Das Wissen hat grundlegende
Lücken, welche geschlossen werden müssen. Es ergab sich daraus folgende Fragestellung:
«Welche Hilfsmittel benötigen die Samariterlehrerinnen und Samariterlehrer, damit sie ihre
Mitglieder in der Patientenbeurteilung und -anamnese adäquat schulen können?»
Somit wurde im Rahmen dieser Diplomarbeit ein Schulungskonzept erstellt, welches bei der
obligatorischen Weiterbildung der Samariterlehrerinnen und -lehrer umgesetzt werden soll. Auch
findet ein Vergleich der Massnahmen in der Patientenbeurteilung sowie Anamnese auf dem
entsprechenden Ausbildungsniveau statt, wo weitere Lücken aufgezeigt werden. Und um nicht nur
mit Texten zu arbeiten, wurden die entsprechenden Akronyme visualisiert.
«Algorithmen für Pflegeeinrichtungen»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON VANESSA ZIMMERMANN
«Zusammenarbeit zwischen Erwachsenenschutzbehörde und Rettungsdienst»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON DOMINIQUE JOHO
Im Alter nehmen die Erkrankungen immer mehr zu und viele ältere Menschen sind auf Unterstützung angewiesen. Nicht für jede Person ist es einfach diese Unterstützung anzunehmen. Sie versuchen weiterhin die Aktivitäten des täglichen Lebens möglichst selbständig auszuführen. Dies funktioniert jedoch nicht immer und es kommt zur Vernachlässigung des Haushalts oder Verwahrlosung der einzelnen Person. Der Rettungsdienst trifft öfters Wohnungen in verwahrlostem Zustand an, respektive die darin lebende Person ist als verwahrlost zu bezeichnen. Jedoch unterliegt der Rettungsdienst einer gesetzlichen Schweigepflicht.
Bei solchen Ereignissen stellen sich unter anderem folgende Fragen:
- Darf man ohne rechtliche Konsequenzen eine Gefährdungsmeldung eröffnen?
- Ab wann spricht man von einer Verwahrlosung?
- Wie geht man damit um, wenn die Angehörigen mit der Betreuung ihrer Familienangehörigen überfordert sind und es zu einer Verwahrlosung der betreuten Person kommt?
- Wie funktioniert eine Gefährdungsmeldung an die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde, kurz KESB, im Kanton Aargau?
«Umgang mit Patienten im Delir»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON SELINA FRITSCHI
In dieser Diplomarbeit wird aufgezeigt, was es für Risikofaktoren und Ursachen für ein Delir gibt und wie es verhindert werden kann. Im Spital, in dem der Rettungsdienst der Verfasserin angegliedert ist, wurde ein Konzept erarbeitet, wie man auf der Notfallstation die Prophylaxe gegen ein Delir beginnen kann. Es ist somit wichtig, das Delir und dessen Risikofaktoren zu erkennen und diese zu behandeln, damit eine optimale Prävention ausgeführt werden kann. Das Konzept zeigt auf, wie gefährdet der Patient/die Patientin für ein Delir ist und was man innerklinisch für Massnahmen zur Prophylaxe durchführen kann. Aus den Erkenntnissen des Konzepts werden in der Diplomarbeit Empfehlungen sowie ein Algorithmus und eine Pocket-Card für die Präklinik weitergegeben. Die Empfehlungen beinhalten, wie man im Rettungsdienst mit verschiedenen Massnahmen ein Delir vorbeugen kann und wie man mit deliranten Patienten umgehen soll. Es werden auch die verschiedenen Problematiken im Rettungsdienst bei der Ausführung dieser Massnahmen beschrieben. Der Algorithmus und die Pocket-Card sind Anhaltspunkte und soll den Rettungsdienstmitarbeitenden zur Unterstützung dienen.
«Bakterielle Meningitis im Rettungsdienst»
ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT VON BENJAMIN HISCHIER
In mehreren Publikationen konnte ein schlechtes neurologisches Outcome in einen direkten Zusammenhang mit einem verzögerten Behandlungsbeginn gebracht werden. Dadurch richtet sich der Fokus auf die frühzeitige Verdachtsdiagnosestellung mit kritischer Betrachtung der traditionellen Diagnosehilfsmittel (Meningismus Trias). Die Ergebnisse der Literaturrecherche zeigten, dass bei entsprechender Symptomatik präklinisch eine sehr hohe Sensitivität bestätigter, korrekter Verdachtsdiagnosestellungen bestimmt werden konnte.
Der Schwerpunkt im zweiten Teil der Arbeit ist die frühzeitige, medikamentöse Behandlung. Zahlreiche Studien zu unterschiedlichen Therapieansätzen fanden eine einheitliche Empfehlung im Breitspektrum-Antibiotikum Ceftriaxon, sowie der adjuvanten Therapie mit Kortikosteroiden. Die präklinische Antibiotikagabe wird auf die Behandlungsnotwendigkeit, orientiert an den Marktzulassungskriterien von Swissmedic: Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit, überprüft.